Totenstille
Denn das wahre Böse ist lautlos
Die Kleinstadt Gavrik im ländlichen Schweden ist erschüttert: im Wald, der den Ort umgibt, wird ein toter Mann gefunden. Der Leiche wurden die Augen entfernt, genau wie vor zwanzig Jahren schon einmal. Damals gab es drei Tote, alle erschossen und ohne Augen , der sogenannte „Medusa Mörder“ wurde nie gefunden.
Tuva Moodyson, Journalistin bei der örtlichen Gavrik Posten, wird auf den Fall angesetzt. Sie soll recherchieren und möglichst genau berichten. Was sie auch sehr gerne tut. Jedoch Tuva hat zwei Handicaps: sie fürchtet sich vor dem Wald und sie ist gehörlos, dadurch auf ihre Hörgeräte angewiesen. Dies hält sie jedoch nicht davon ab, sich in den Fall zu stürzen. Sie besucht und interviewt jeden Bewohner, des kleinen Dorfes, in dessen Nähe der Tote gefunden wurde. Und gerät, ohne sich dessen auch nur im geringsten bewusst zu sein, dem Mörder sehr nahe. Und sie wagt sich tief in den Wald hinein, um ihre Ängste zu besiegen…
Dieser Krimi spielt mit den irrationalen Ängsten, die einen Stadtmenschen im stillen Wald befallen können. Tuva fürchtet sich vor den Tieren, der Einsamkeit, der Stille, den Geräuschen im Wald, all das erzeugt eine bedrückende Atmosphäre. Aber ihr Kampf gegen diese Ängste und ihr Umgang mit ihrem Handicap machen sie zu einer starken, beeindruckenden Person. Dadurch und durch die genaue Beobachtung der Menschen und ihrer Umgebung im ländlichen, schwedischen Raum ist der Krimi spannend und absolut überzeugend. Empfehlenswert für jeden Krimifan.
Will Dean wurde in England geboren. Er lebt heute mit seiner Familie in einem Holzhaus mitten im Wald in der Nähe von Göteborg. Dies ist sein Krimi Debüt.
Rezension: Angelika Steinhäuser
Will Dean
Totenstille
Aus dem Englischen von Sabine Schilasky
Titel des englischen Originals: „Dark Pines“
Bastei Lübbe AG, Köln 2019, 426 Seiten
ISBN 978-3-404-17895-7
Preis: 11,00€