Håkan Nesser - Nortons philosophische Memoiren
Norton ist ein Rhodesian Ridgeback, aber nicht irgendeiner, sondern der philosophisch begabte Hund von Håkan Nesser. Und er beschreibt die Welt aus der Sichtweise eines liebenswerten Hundes.
Mit seinen Menschen, die ihn im Hundebabyalter adoptierten, zieht er durch die Welt. Alles beginnt in Schweden, er lernt England kennen und streift durch Regen und neblige Landschaften. Einige Jahre lebt er in den USA, durchstreift die Häuserschluchten von New York und den Central Park und kommt immer wieder nach Schweden zurück. Und er beobachtet die Welt, die Menschen, die Umgangsformen zwischen Mensch und Hund, aber auch das Miteinander der verschiedenen Haustiere. Und als echter Philosoph hat er zu allen Dingen seine eigene Meinung…
Dein Leben und meins
Märit besucht nach 51 Jahren wieder den Ort, in welchem sie ihre Kindheit verlebt hat. Eigentlich wollte sie nie wieder zurückkehren, jedoch die Einladung ihres Zwillingsbruders zu ihrem gemeinsamen siebzigsten Geburtstag ist ein Grund, ihre Meinung zu ändern. Aber die Schatten der Vergangenheit holen sie wieder ein, sie muss sich mit längst verdrängten Geschehnissen auseinandersetzen…
Denn eigentlich waren es Drillinge, die geboren wurden. Aber ihre Schwester starb sofort, nur zwei Babys konnten überleben. Jedoch die Schwester ist in ihren Kopf eingedrungen. Ihr Geist hat überlebt und spricht mit ihr, ständig gibt sie ihre Kommentare zu allem, was Märit anfängt. Das ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem Märit kämpft. Da gibt es noch die unselige Familiengeschichte um ihren älteren Bruder, der geistig behindert war, in ein Heim gesteckt wurde und dort zu Tode kam. Und die Vorkommnisse um ihre Mutter und den Tod der Großmutter im Elternhaus, in welchem jetzt der Bruder mit seiner Frau Kajsa lebt. Kajsa ist einst Märits beste Freundin gewesen und eigentlich möchte Märit sich gerne mit ihr aussprechen…
Intrigo
„Intrigo“ enthält 5 einzelne Geschichten, sie wurden verfilmt und sind im Kino ab 8.11.2018 zu sehen. Alle drehen sich um verworrene Lebensgeschichten und Schicksale mit unerwartetem Ausgang.
Tom: Als Judith Bendler eines Nachts einen Telefonanruf von ihrem Adoptivsohn Tom erhält, ist sie sehr verwundert, denn Tom ist seit 20 Jahren tot, oder besser gesagt verschwunden. Da es ihrem Ehemann gesundheitlich sehr schlecht geht, liegt die Schlussfolgerung nahe: da meldet sich ein Trittbrettfahrer, der es auf das Erbe abgesehen hat. Judith beauftragt einen Privatdetektiv und beginnt, sich mit „Tom“ zu treffen…
Tod eines Autors: Der Autor Germund Reim begeht Selbstmord und hinterlässt einen Brief, in welchem er bestimmt, sein letztes Werk solle nur in einer Übersetzung erscheinen und der Ich-Erzähler soll es übersetzen. Er geht ans Werk, der Text ist sehr schwierig und enthält etliche Andeutungen: sollte Reim etwa doch noch leben? Parallel dazu sucht der Übersetzer seine verschwundene Ehefrau, denn aus bestimmten Gründen hat er den Verdacht, sie in einer bestimmten Stadt zu finden…
Der Fall Kallmann
Als der Englisch Lehrer Leon Berger sich entschließt, in den kleinen Ort K. in Mittelschweden zu ziehen, ahnt er noch nicht, dass sich sein Leben ganz in den Schatten seines Vorgängers an der Schule stellen soll. Er flieht aus seinem alten Leben, hat durch einen bösen Schicksalsschlag Frau und Tochter verloren, und will neu hier beginnen. Jedoch das Schicksal des Eugen Kallmann lässt ihn nicht los…
Durch Zufall findet er in den Unterlagen des verstorbenen Lehrers Kallmann seine privaten Tagebücher. Die Lektüre dieser ungewöhnlichen Aufzeichnungen bringen ihn dazu, sich näher mit dem Phänomen Kallmann zu beschäftigen. Dazu holt er sich Verstärkung: zwei Kollegen, die Kallmann besser kannten, zieht er mit in dem Bann. Was war Kallmann für ein Mensch? War sein Tod wirklich ein Unfall? Was hat es damit auf sich, Kallmann wollte einen Mordfall aus der Vergangenheit aufdecken? Was hatte Kallmann für ein Geheimnis, wer war er wirklich, und hatten einige seiner Schüler etwas damit zu tun? Fragen über Fragen! Die Sache beginnt aus dem Ruder zu laufen, als es einen wirklichen Mord gibt und schließlich wird der ganze verschlafene Ort in den Fall mit hineingezogen…
Die weiße Stadt
Karin lebt in einem schönen Sommerhaus, idyllisch an einem See gelegen. Ihre kleine Tochter Dream ist wenige Monate alt, und bisher hat sie sich auf der Sonnenseite des Lebens gewähnt. Aber nun ist ihr Ehemann tot und der Gerichtsvollzieher steht unverhofft in der Tür und will ihr Haus pfänden…
Was tut eine Frau in dieser Situation?
Karin überlegt. Sie weiß: ihre kleine Tochter, die sie eigentlich nicht wollte, die aber jetzt da ist und ihr nun die letzte Kraft abverlangt, braucht sie. Sie hat ja sonst niemanden. Zu ihrer Mutter will sie nicht gehen. Aber da waren ja noch die Freunde, die zu Lebzeiten ihres Mannes immer da waren. Und da muss es noch Geld geben, das ihr eigentlich zusteht! So macht sie sich auf den Weg: erst zu einer guten Freundin, dann zu einem langjährigen Freund ihres Mannes. Und sie muss feststellen: es ist ein himmelweiter Unterschied, ob du als schöne, umworbene Frau eines erfolgreichen Mannes auftrittst, oder als junge, nicht mehr begehrenswerte Mutter mit Geldsorgen. Jedoch: aufgeben geht nicht! Und so heckt sie einen teuflischen Plan aus…
Elf Tage in Berlin
Arne Murberg ist wirklich kein Held! Allein, mit äußerst spärlichen Deutschkenntnissen ausgestattet, soll er in Berlin einen Auftrag ausführen. In kindlicher Naivität vertraut er den Menschen, welchen er begegnet. Er glaubt, was sie ihm sagen und wird in eine unglaubliche Geschichte verstrickt, welche ihn (fast) zum Helden werden lässt!
Durch einen Unfall im Kindesalter hat Arnes Geistesgegenwart gelitten. Er hat Mühe, größere Zusammenhänge zu durchschauen, oft fehlen ihm die richtigen Worte, aber er ist sich seiner geringeren Fähigkeiten durchaus bewusst. Als ihm sein Vater auf dem Sterbebett anvertraut, seine tot geglaubte Mutter lebe in Berlin, und er solle ihr ein Kästchen überbringen mit unbekanntem Inhalt, macht er sich sofort an die Vorbereitungen. Mit seinem Onkel lernt er Deutsch, was ihm aber durch seine Denkschwierigkeiten sehr schwer fällt. Ausgestattet mit Bargeld, einem Handy, einem Stadtplan und vielen Ermahnungen kommt er in Berlin an und lernt eine lebendige, große Stadt kennen. Durchaus geistesgegenwärtig prägt er sich als erstes die Straßen rings um sein Hotel ein. Er sucht Restaurants in welchen er deutsches Essen und deutsches Bier kennen lernt, verbringt viel Zeit im Tiergarten und sucht natürlich die Adresse auf, wo seine Mutter wohnen soll. Trotz seiner geringen Deutschkenntnisse findet er Menschen, die ihm weiter helfen. Unter anderem einen verrückten Professor, der ihn für seine eigenen Zwecke benutzen will, und die liebenswerte Beate, ein Mädchen im Rollstuhl, welches Schwedisch spricht und im wahrsten Sinne des Wortes eine „Seeleverwandte“ ist. Arnes Leben nimmt durch die Begegnung mit Beate eine unerwartete Wendung…
Strafe
Als der alternde Schriftsteller Max Schmeling einen Brief von einem längst vergessenen Schulfreund namens Tibor Schittkowski bekommt, worin er ihn um Hilfe bittet, macht er sich auf den Weg, diesen zu besuchen. Er findet einen todkranken Mann im Rollstuhl vor, der ihn daran erinnert, er selbst habe ihm, Max, in jungen Jahren zweimal das Leben gerettet. Und nun, da sein Leben zu Ende geht, bittet er ihn um einen Gefallen…
Während Max auf einen Brief mit weiteren Erklärungen und Instruktionen wartet, lässt er sein eigenes Leben Revue passieren. Er sinniert über seine Kindheit, über verflossene Liebschaften und seine drei gescheiterten Ehen. Der Brief von Tibor beinhaltet seine Lebensgeschichte, die alles andere als glücklich verlaufen ist und endet mit der Bitte, seine Tochter noch vor seinem Tode ausfindig zu machen. Und als Max sich auf den Weg macht, ahnt er nicht, dass diese Aufgabe ihn zwingt, sich den Abgründen seiner eigenen Lebensgeschichte zu stellen…