Sankthansaften (Mitsommernacht) ist einer der größten Festtage im Sommer und wird an vielen Stellen in Norwegen gefeiert: hunderte große Feuer flammen in dieser Nacht auf.
Eine lange Tradition – seit 1770 – haben auch die Feiern im Stadtteil Laksevåg in Bergen. Hierzu werden schon Wochen vorher Hunderte von Holztonnen einzeln mit Hammer und Nägeln zusammengeklammert – ohne Nagelpistole, wie einer der Organisatoren betont. In diesem Jahr waren es 300 Tonnen, 100 weniger als bei einem vorherigen Rekord. Und das hat seinen guten Grund: Bis in die 1990-er-Jahre bekam der ausrichtende Verein der Bogenschützen die gebrauchten Tonnen geschenkt; danach war es nicht nur schwerer, solche zu bekommen, sie waren auch teurer als neue. Von denen kostet eine einzige 500 Nkr., das sind 100,- NKr. mehr als im letzten Jahr. Die Ursache für diese Preissteigerung: Es können keine Waren mehr aus Russland oder Belarus gekauft werden, beides große Produzenten holzbasierter Produkte. Deshalb gehen heuer bei diesem Spektakel in Bergen 150 000 Nkr. in Flammen auf.
Die gleichen finanziellen Schwierigkeiten kennt man auch in Ålesund, wo im Jahr 2016 der Weltrekord für das höchste Johannisfeuer (auch mit Holztonnen) aufgestellt wurde. Schon letztes Jahr wurden aber nur noch 100 Tonnen dafür gekauft, heuer ging man ganz weg davon und verwendete stattdessen Paletten.
(c) Martin Kampffmeyer, DNF (RG Hannover)
Die Schönheiten der Cuxhavener Küstenheiden präsentierte das DNF-Mitglied Dr. Udo Jacob, der ehemalige Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes der Stadt Cuxhaven der Regionalgruppe Bremen/nordwestl. Niedersachsen der Deutsch-Norwegischen Freundschaftsgesellschaft (DNF e.V.).
Nach einem entsprechenden Vorbericht in den Lokalzeitungen waren auch Gäste aus Bremen, Bremerhaven, dem Alten Land und der Nordheide gekommen, die Udo Jacob über die Natur- und Umweltschutzprobleme dieses einzigartigen Naturschutzgebietes informierte. Renate von Rüden, Leiterin dieser Regionalgruppe: „Mit dieser Veranstaltung haben wir Menschen erreicht, die bisher noch keinen Kontakt zur DNF hatten. Darüber freue ich mich besonders. Es ist gut, dass wir in unserer an Fläche großen Regionalgruppe neben Bremen einen weiteren Ort haben, an dem wir mit Veranstaltungen präsent sind“.
Wo liegt eigentlich Skandinavien?
Die Antwort darauf hängt davon ab, aus welcher Sicht man dieses Wort betrachtet:
Die Geologie definiert die (Fenno-)Skandinavische Halbinsel als das Gebiet, auf der sich Norwegen, Schweden, Finnland, aber auch Kola und Landmassen von Karelien befinden.
Geschichtlich und sprachlich-kulturell gehören im engeren Sinne Norwegen, Schweden und Dänemark dazu. Die Sprachen dieser Länder ähneln sich so sehr, dass sich deren Sprecher meist untereinander verständigen können; dazu gehören genau genommen auch die Åland-Inseln (politisch Finnland, aber schwedisch-sprachig) und die Insel Bornholm (dänisch). Im weiteren Sinn werden auch Island und die Färöer-Inseln dazugezählt. Isländisch und Färöisch gleichen aber eher noch dem ursprünglichen Alt-Nordisch, aus dem sich alle diese Sprachen entwickelt haben. Ganz weit gefasst, kann auch noch Grönland einbezogen werden (gehört zu Dänemark, hat aber eine ganz andere Historie).
Ganz unklar ist auch der Ursprung des Namens „Skandinavien“.
Bereits Plinius der Ältere spricht von „Scandinauia“, einem Gebiet nördlich von Germanien. Davon leitet sich auch der heutige Begriff „Skåne“ („Schonen“, eine Provinz in Schweden) ab. Die Bedeutung dieses Wortes war etwa „die gefährliche Halbinsel“, was sich auf dortige gefährliche Meeresströmungen beziehen könnte. Anderswo wird als Herkunft das Wort „skaðin“ = „Nordwind“ angegeben, an wieder anderen Stellen wird die germanische Göttin für Jagd und Winter „Skadi“ als namensgebend genannt.
Das neue Nationalmuseum
Am 11. Juni eröffnet nach mehrjähriger Bauzeit das neue Nationalmuseum in Oslo.
Es wurde vom deutschen Architekturbüro Kleihues + Schuwerk geplant, mit Klaus Schuwerk als maßgeblichem Ausführenden. Bei der Gestaltung hatte er im Wesentlichen zwei Ziele. Einerseits wollte er ein Bauwerk schaffen, das im Stadtbild auffällt und damit das Nationalmuseum als wichtige Kultureinrichtung kennzeichnet, andererseits sollte es nicht mit dem Rathaus, der Festung Akerhus oder dem denkmalgeschützten Bahnhof der Vestbahn konkurrieren. Die einfache Form sollte zudem Wertigkeit ausstrahlen, gleichzeitig aber auch die Mannigfaltigkeit im Anblick der Umgebung verstärken.
Die Fläche des Gebäudes umfasst 54 500 Quadratmeter. Auf drei oberirdische Stockwerke und ein unterirdisches verteilt liegen im vorderen Teil die Räume für die Besucher. Diese finden unter anderem neben einer Ausstellungsfläche von 13000 Quadratmeter einen Vortragssaal vor, eine große Bibliothek, die Dachterrasse, mehrere Restaurants, eine Boutique, Garderoben und Toiletten.
Der hintere Teil ist fünf Etagen hoch und beherbergt u.a. Magazine, Werkstätten und Büros.
Mehr dazu:
Sechs lebende Generationen in einer Familie
Als sich die Familie zur Taufe des kleinen Adrian Bostad in Hattfjelldal (Nordland) trafen, waren sechs Generationen anwesend:
Haldis Lamo, geb. im Oktober 1922, ist die Mutter von Solbjørg Hoff, geb. 1942. Deren Tochter Else Hoff, geb. 1960, hat den Sohn Eirik Hoff, geb. 1977. Sein Sohn Ivan Jonas Bostad, geb. 1995, ist der Vater des Täuflings Adrian, geb. 2021.
Jonny Lyngstad, Lokalhistoriker mit 50 Jahren Erfahrung in der Geschlechterforschung: „Vier Generationen kommen öfter vor, fünf schon selten, aber ich habe noch nie davon gehört, dass sich in einer Familie Mitglieder aus sechs Generationen treffen können.“
Magnus Haug von Statistischen Zentralbüro ergänzt: „Das kommt so selten vor, dass wir gar nicht genau sagen können, wie viele solche Fälle wir in Norwegen haben; sicherlich sind es weniger als zehn.“
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Pferde-Urin für den Nidarosdom
Wie das NRK berichtet, tauchte neulich in einer lokalen Facebook-Gruppe in Trondheim eine ungewöhnliche Anfrage auf.
Für die Restaurierungsarbeiten am Nidarosdom werden fünf Liter Pferde-Urin benötigt.
Der Königseingang des Nidarosdom wird seit elf Jahren ausgebessert. Nun ist das Kupferdach fertig, und die Restauratoren hätten es gerne, dass es so bald wie möglich in seinem charakteristischen Grün erscheint. Kupfer wird oft von selbst grün, aber das kann bis zu fünf Jahren dauern. Manchmal bildet sich aber auch auf seiner Oberfläche durch einfache Oxidation eine bräunliche Patina, die weitere chemische Prozesse verhindert. Deshalb muss der Bildung dieser Schutzschicht vorgebeugt werden.
Versuche, mit Salmiak, Essigsäure, Kochsalz, Weinessig und Urin den gewünschten Zustand zu erreichen, haben ergeben, dass sich eine Mischung aus Pferde-Urin, Salzsäure, Tapetenleim und Sägespänen am besten dazu eignet. Der Kleister bindet den Urin ans Dach und die Sägespäne halten es feucht. Stickstoff aus dem Urin bindet sich an das Kupfer und bildet mit ihm einen Komplex, der die Oxidation verhindert.
Es hat sich auch schon ein geeignetes Pferd für die Urinproduktion gefunden: „Norek“, ein pensioniertes Sportreitpferd, uriniert zu festen Zeiten und das vorzugsweise im Stall. So kann die begehrte Flüssigkeit gut aufgefangen werden.
Damit kann auch das letzte Kapitel der Restaurierung des Königseingangs abgeschlossen werden.
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Seit der letzten Messung im Jahr 2006 sind in Norwegen 364 Quadratkilometer Gletscherfläche verschwunden; das entspricht etwa 50 000 Fußballfeldern oder der Größe des Mjösa-Sees, dem größten See des Landes. Insgesamt ist ihre Fläche um 14% zurückgegangen. Das erste Mal registrierte das NVE (Norges Vassdrag- og Energidirektorat), dass Gletscher ganz verschwunden sind: es sind inzwischen 20 weniger.
Seit dem Jahr 2000 steigt die Geschwindigkeit des Abschmelzens immer mehr. So hatte der Breifonn, der einzige Gletscher in Rogaland, im Jahr 1981 noch eine Fläche von 2,6 Quadratkilometer, 2006 nur noch die Hälfte, nun ist er ganz weg.
Im Land sind 350 neue Gletscherseen entstanden. Diese enthalten enorme Wassermengen, die teilweise noch von Eismassen eingedämmt werden. Brechen diese weg, können riesige Überschwemmungen, bekannt als „Gletscherläufe“, für die umliegende Bevölkerung zur großen Gefahr werden.
Die Gletscher schmelzen aber nicht nur in Norwegen. Es gibt auf der Erde ca. 200 000 Gletscher; mit wenigen Ausnahmen werden auch die immer schneller immer weniger, weil die Temperaturen steigen. Wie die Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht hat, haben alle Gletscher im Lauf der letzten 20 Jahre zusammen ca. 270 Millionen Tonnen Eis verloren. Deren Schmelzwasser machten die Hälfte des Anstiegs der Meeresoberfläche aus; zurzeit steigt sie um ca. 3,5 Millimeter im Jahr.
Quelle:
https://www.nrk.no/norge/20-isbreer-i-norge-er-na-borte-1.15846004
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Fastelavn
Dieses Wort ist in ähnlicher Form auch manchen Gegenden Deutschlands bekannt und wird dort mit „Fasching“ oder „Karneval“ gleichgesetzt.
In Norwegen war es ursprünglich die Bezeichnung für den Abend vor der vorösterlichen Fastenzeit, die am „askeonsdag“, dem Aschermittwoch beginnt. Heutzutage wird dieses Fest am Sonntag vorher begangen und oft auf die beiden folgenden Tage ausgedehnt, den „blåmandag*“ und den „fetetirsdag**“. Das Wort soll sich aus dem (platt)deutschen „vastel-avent“ = „Fastenabend“ (der Abend vor dem Fasten) entwickelt haben. Traditionsgemäß wird in den Bäckereien am „bollesøndag“ Hefegebäck angeboten, das mit Schlagsahne oder Vanillecreme gefüllt und mit Puderzucker betreut ist – und unseren Faschingskrapfen sehr ähnlich sieht.
Die Traditionen um fastelavn haben in Norwegen lang zurückreichende Wurzeln und sich mehrere Mal im Lauf der Geschichte stark verändert. Ein alter Brauch ist es immer noch, Birkenreiser zusammenzubinden und mit bunten Federn zu schmücken. Heutzutage werden diese als Dekoration verwendet; sie entstammen aber einem alten heidnischen Brauch: junge kinderlose Hausfrauen wurden damit geschlagen um sie „fruchtbar“ zu machen.
*“Blauer Montag“
Die Herkunft dieses Namens ist unklar. Eine Erklärung ist, dass die liturgische Farbe Violett für die Fastenzeit vielen Gemeinden zu teuer war und sie deshalb den Altar mit einem (billigeren) blauen Tuch bedeckten.
**„fete“ bedeutet „mästen“
D.h., an diesem letzten Tag (Dienstag) vor der Fastenzeit wurde so viel gegessen wie nur möglich war.
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Noch nie sind in Norwegen so viele Kinder geboren worden wie im Jahr 2021: Mit 13690 Neubürgern waren es allein im ersten Quartal 2021 700 mehr als im Jahr vorher und damit 3000 mehr als im langjährigen Durchschnitt. Bei den beliebtesten Namen für sie hat sich aber nicht viel geändert.
2012 war zum ersten Mal der häufigste Name für den Mädchen Nora. 2021 lag er mit 409 Neugeborenen an der Spitze und gewann wieder die jahrelange Konkurrenz mit Emma (369). Seit der Jahrtausendwende ist er der am meisten gewählte Name. Die weiteren vorderen Plätze nahmen ein: Sofie, Olivia, Ella, Sofia, Maja/Maia/Maya, Leah, Frida und Ingrid.
402 Jungen erhielten im letzten Jahr den Namen Noa(h), der damit zum ersten Mal auf Platz 1 kam. Oskar schoss mit 370 vom Platz 10 auf Platz 2 vor, dicht gefolgt von Oliver, Lucas, Isak, Aksel, Emil, Filip, Jakob und William.