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Ein „Nisse“ (Mehrzahl: „Nisser“) ist ein Wichtel, der im norwegischen Volksglauben eine wichtige Rolle spielt. Gewöhnlich ist er ein alter Mann mit einem weißen Bart „etwa so groß wie ein Pferdekopf“ und trägt eine rote Mütze. Der Name ist eine Ableitung des Namen Niels, der dänischen Bezeichnung für Nikolaus. Früher wurde der Nisse auch „lille Niels“, „Niels Gårdbo“, „Gårdbo“, „Gårdbukken“ oder „Puge“ genannt.
Der Weihnachtswichtel (Julenisse) ist ein Wichtel von besonders großem Wuchs. Am Weihnachtsabend ist er es, der die Geschenke austeilt. Zu Hause ist er auf einem eigenen Hof, wo er auch seine Werkstatt hat.
Jetzt, da Weihnachten vorüber ist, kann sich der Julenisse ein Jahr Auszeit gönnen. Seine Verwandten aber sind das ganze Jahr in Norwegen aktiv – und seine Verwandtschaft ist groß:
Der Waldwichtel (Skogsnisse)
Er lebt für gewöhnlich in einem Loch im Baumstamm oder unter einer Wurzel. Das Haus im Baum selbst besteht zumeist aus drei Etagen. Es gibt einen Kamin, eine Küche und ein Wohnzimmer. Im Herbst sammelt der Waldwichtel Nüsse und Früchte, hat aber auch einen kleinen Kräutergarten direkt am Haus. Im Winter liebt es Ski und Schlittschuh zu fahren.
Der Hauswichtel (Husnisse)
Sie wohnen unter dem Dach und schlafen in alten Schuhen oder Wollhandschuhen und sind stets zu Unfug und Schabernack aufgelegt, rutschen das Treppengeländer herunter, spielen Verstecken oder klettern auf den Wohnzimmerpflanzen herum. Meist sind sie unsichtbar, zeigen sich aber zuweilen an dunklen Winterabenden. Sie lieben unaufgeräumte Dachböden.
Der Kirchenwichtel (Kirkenisse)
Früher gab es von ihnen viele, heutzutage bewohnen jedoch nur noch wenige die Kirchen des Landes. Sie wohnen entweder in einem Loch auf der linken Seite des Eingangs oder im Turm. Sie schlafen oft in den Holzschuhen des Glöckners. Jeden Samstag wischen sie Staub, waschen den Boden und entfernen Spinnweben. Auch verscheuchen sie Mäuse und Nager. Sonntags sitzen am Eingang, wenn die Kirchgänger eintreten.
Der Scheunenwichtel (Fjøsnisse)
Die Scheunenwichtel kommen am häufigsten vor. Sie wohnen im Stall. Früher gab es Scheunenwichtel auf jedem Hof, die ab und zu mit den Menschen in Kontakt traten.
Sie halfen auf dem Hof, passten auf, dass die Kühe genug zu essen hatten und gut Milch gaben. Sie gaben den Pferden Heu und passten auf Schweine und Ziegen auf.
Heutzutage gibt es nicht mehr so viele Ställe mit Tieren. Da wurde es den Scheunenwichteln zu kalt und sie zogen fort.
Viele von ihnen wohnen dieser Tage aber in verlassenen Gehöften und betreiben ihren eigenen Hof.