Die überlieferten Traditionen zu Weihnachten mögen vor Ort zu Ort variieren, aber bestimmte Riten sind über das ganze Land verbreitet:
Die Vorbereitungen und die weihnachtlichen Einkäufe beginnen bereits Ende November:
In den Städten gehen die Lichter an zentral aufgestellten Weihnachtsbäumen und die weihnachtliche Beleuchtung der Straßen an. Es gibt extra Weihnachtskonzerte, Weihnachtstheater und Weihnachtsmärkte. Betriebe, Vereine und Freundesgruppen treffen sich zum „Julebord“ – einem reichhaltigen Buffet, bei dem weniger das Essen als das (Alkohol) Trinken im Vordergrund steht.
Im Haus wird allerlei Weihnachtschmuck verteilt: Kränze, Engel, Sterne, Herzen, Nisser“ (Wichtel mit einer roten Mütze) und vieles mehr. Traditionell werden sieben verschiedene Arten von Plätzchen gebacken.
Am 23. Dezember ist „Lille Juleaften“: Das Haus muss spätestens jetzt geputzt sein (nach anderen Traditionen bereits zu Lucia am 13. Dezember). In der Familie wird gemeinsam der Weihnachtsbaum geschmückt, nicht zuletzt mit Girlanden norwegischer Fähnchen, Lebkuchenhäuser werden gebastelt. An diesem (oder am nächsten) Tag gibt es Reisbrei mit einer darin versteckten Mandel; wer die Mandel findet, gewinnt ein Marzipanschweinchen.
Der Weihnachtsabend am 24. Dezember ist der Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten.
Um 17.00 Uhr läuten die Glocken das Fest ein.
Bis dahin wird eine kleine Schüssel Hafergrütze (traditionell) oder Reisbrei (modern) für den „nisse“ (er soll das Haus behüten) in die Scheune gestellt, für die Vögel im Freien ein Bund Hafer an den Zaun gebunden.
Die Geschenke liegen dann bereits unter dem Baum. Nach alter Tradition traf sich die Familie zum feierlichen Essen: oft Schweinerippchen oder Fårikål, aber auch Lutefisk, Dorsch oder Truthahn; heutzutage wird scherzhaft Pizza Grandiosa als das am weitesten verbreitete Weihnachtsessen genannt. Getrunken wird speziell für diesen Anlass gebrautes Weihnachtsbier.
Danach werden die Geschenke ausgepackt, Weihnachtslieder* gesungen und dabei wird um den Weihnachtsbaum getanzt.
Die Tage zwischen dem 24. und 31. Dezember („Romjulen“) verbringt man entweder mit der Verwandtschaft oder, ab dem 27. Dezember in den Geschäften in der Stadt, nicht zuletzt um die unpassenden Weihnachtsgeschenke umzutauschen. Manche Kindertagesstätten und
Schulen bieten für die Kinder extra Feiern an.
* Hier ein Link zum wohl bekanntesten Weihnachtslied in Skandinavien: