Birgit Lutz - Arktische Abend am 12. Februar 2025 (Online)
Annika Biedermann, Swaantje Güntzel, Carolin Seeliger: Der Kunstabend
An diesem Abend nähern wir uns der Arktis einmal auf andere Weise als sonst in dieser Serie: Drei bekannte Künstlerinnen, die sich seit Jahren mit Umwelt- und polaren Themen befassen, zeigen uns, wie sie aktuelle Herausforderungen der polaren Regionen in ihren Werken thematisieren und auf ihre ganz individuelle Weise spür- und sichtbar machen – gerade bei einem für viele Menschen so schwer erfassbaren Thema wie dem Klimawandel sehr spannend!
Lassen wir uns also ein auf einen ungewöhnlichen, bereichernden Abend!
Mit den beiden Künstlerinnen Carolin Seeliger und Swaantje Güntzel bin ich über mein Plastik-Projekt am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Kontakt gekommen. Beide haben Müll, den ich aus der Arktis zur Analyse nach Bremerhaven geschickt habe, in ihren Werken verarbeitet. Swaantje Güntzel wird ihre künstlerische Praxis vorstellen und ausgewählte Werke näher erläutern, vor allem Arbeiten, die aktuell während ihres Fellowships am Research Institute for Sustainability Potsdam entstanden sind. Dort befasst sie sich mit der Frage, in welcher Weise die Arktis über Bilder rezipiert wird und welche Realitäten über diese Bilder geschaffen werden.
Carolin Seeliger wird Hintergründe zu den Serien erläutern, die 2023 bei einer Spitzbergenumrundung mit der Cape Race entstanden sind. Dort hat sie an den Stränden des Archipels mit angespültem Plastik, Algen, Vogeleischalen, Resten von Trapperhütten, dem Meer und der Sonne in einer gemeinsamen Kreation gearbeitet.
Zwischendurch gibt es auch etwas zu hören: Die Zürcher Poetry Slammerin Annika Biedermann gibt ein Gedicht zum Besten, das sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Planet auseinandersetzt. Es geht um ein Picknick, um Sauce an der Backe und um pubertäre Rebellion. Dieses Gedicht habe ich bei einer Veranstaltung in Zürich gehört und war sofort gefangen. Ich musste Annika einfach zu uns einladen.
Über die Künstlerinnen:
Swaantje Güntzel beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der radikalen Veränderung der Landschaft durch den menschlichen Einfluss und mit den globalen Herausforderungen, die sich durch anthropogenen Klimawandel, Plastik in den Ozeanen, Artensterben und den daraus resultierenden psychologischen Folgen für die Menschheit ergeben. Güntzels Werke entstehen oft in Kollaboration mit der Wissenschaft. Sie bewegt sich konzeptuell in unterschiedlichen Medien wie Performance, Objekt, Malerei, Stickerei, Installation, Fotografie und Video. Güntzel nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil und wurde mehrfach mit Stipendien ausgezeichnet, u.a. Research Grant des Danish Arts Council, Artist-in-Science bei der ESA, seit Juli 2023 Art Fellow am Research Institute for Sustainability (RIFS) in Potsdam. Güntzel ist Trägerin des ars loci Kunstpreises 2015 der Neuhoff-Fricke Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kunst.
Die Zürcherin Annika Biedermann legte vor wenigen Jahren einen Senkrechtstart in der Poetry-Slam-Szene hin. Mit ihren lyrischen Texten, in denen sie alles von Herz- bis Weltschmerz verarbeitet, tritt sie auf allen nur möglichen Bühnen des deutschsprachigen Raumes auf und staubte damit schon die eine oder andere szenenübliche Whiskeyflasche ab. Die angehende Konferenzdolmetscherin arbeitet beim Schweizer Fernsehen in der Barrierefreiheit.
Carolin Seeliger erforscht in ihrer künstlerischen Arbeit den menschlichen Einfluss auf das Meer und damit verbundene Emotionen. Seit 2018 arbeitet Seeliger zu Mikro- und Makroplastik und der Rolle von Algen in den Ozeanen, insbesondere an scheinbar unberührten Orten wie der Tiefsee und der Arktis. Sie versteht ihre Arbeit als Co-Creation, indem sie Forschende, Autorinnen und Autoren und das Meer als aktive Akteure mit in den Schaffensprozess integriert.
Wann: Mittwoch, 12. Februar 2025, 20 Uhr
Einzelpreis: 13 Euro
Tickets gibt es hier: Kunstabend
Alle Daten
- 12.02.2025 20:00
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